Nachbrau historisches Schwabacher Leitner Bier – Prinz Albrecht Trunk (PAT)

Am 9.3.2024 hatten wir Besuch von einem ehemaligen Brauer Christopher Beyer (in beiden Bildern rechts) mit dem wir zusammen das historische Leitner Bier Prinz Albrecht Trunk (PAT) brauten.

Ursprünglich wurde das Bier im Mehrmaischeverfahren gebraut, doch Christopher hatte das Rezept für das Infusionsverfahren umgeschrieben, so dass es dem damaligen Geschmack sehr nahe kommen soll. Dabei wurde die im Mehrmaischeverfahren beim Maischekochen entstehendes Karamellaroma durch das Caramalz ersetzt.

Brewfather_PATV20PrinzAlbrechtTrunk_20240310

Diesmal haben wir nicht, wie übich Sauermalz zur Wasseraufbereitung verwendet, sondern 9g CalciumChlorid (CaCl2) dem Maischewasser hinzugefügt.

Natürlich hatte Christopher auch seinen eigens zu Hause gebrauten PAT im 5L Fass mit dabei, damit wir schon einmal einen EIndruck davon bekommen konnten,

Gelegenheiten zum Fachsimpeln gab es viele und so konnten wir von Christopher noch einiges aus seinem reichen Erfahrungsschatz lernen. Die erste Hopfengabe (Aromahopfen) Perle kam bereits bei Beginn der Isomerisierungszeit mit 85°C hinzu. Die zweite Hopfengabe (Bitterhopfen) Magnum dann Anfang des Kochens und die letzte (Aromahopfen) Perle 10 Minuten vor Ende.

Ein nützlicher Tipp war, wenn bei Kochbeginn der Schaum sehr stark ansteigt und droht überzulaufen etwas mit der Wasserspritze darauf zu sprühen, dann setzt sich der Schaum gleich. Damit das Bier die typische dunkle PAT Färbung bekommt, wurde das Farbbier Sinamar bei Kochbeginn hinzugegeben.

Natürlich läuft auch nicht immer alles Rund beim Brauen und so versagte an dem Tag der Impeller der Riptide Pumpe. Aber wir können uns immer helfen und nutzten eine der alten kleinen Pumpen, die ihren Dienst dann ebenso gut verrichten konnte. Den Whirlpool starteten wir, nachdem sich die Eiweiße verklumpten und warteten auch die Zeit, bis der Whirlpool sich beruhigte. Danach liesen wir die Würze langsam in den zweiten Bottich laufen und pumpten daraus gleich durch den Gegenstromkühler in den Gärtank. Es tut einem Brauer etwas das Herz weh, wenn am Ende im Kochtopf noch eine Restwürze übrig bleibt. Aber hätten wir diese durch kippen mitgenommen, so wäre viel Trübstoff mitgenommen worden.

So ist die Farbe der Bierwürze vom PAT und so soll es auch aussehen.

Der Treber wurde anschließend zum Adelshof für die Kühe gebracht. Und am nächsten Tag haben wir die Hefe von Schanzenbräu mit etwas PAT Würze versetzt, aufgeschüttelt und nach einer Wartezeit der sieben Grad kalten Würze im Gärtank zugesetzt.

Jetzt heisst es warten auf das fertige Bier. Wir denke, dass es am 27.4.2024 auf unserem Maibockfest schon etwas davon zu probieren geben wird. Die Stammwürze ist uns zwar etwas höher geraten, als berechnet, aber das ergibt nur ein wenig stärkeres Bier.

Zum Abschied hinterließ uns Christopher noch ein paar weitere ehemalige Leitner Rezepte, die wir in der kommenden Zeit ausprobieren wollen, um Schwabach wieder ein paar gute historische Bier zur Verfügung stellen zu können. Insgesamt war es ein schöner Brautag mit einem sehr netten ehemaligen Brauer von Leitner Chrisopher und hoffen, dass er uns bald wieder einmal besuchen wird.